Champions-Cup-Reise endet gegen Tatran
Der Traum vom Halbfinal ist geplatzt: Für die Kloten-Dietlikon Jets endete der Champions Cup bereits im Viertelfinal. Nach der knappen 4:5-Niederlage im Hinspiel unterlagen die Schweizer Meisterinnen auch im Rückspiel in der Stighag-Halle klar mit 3:8 gegen den tschechischen Cupsieger Tatran Střešovice.
Die Ausgangslage war klar: Nur ein Sieg nach 60 Minuten hätte den Jets noch den Weg ins Halbfinal geebnet. Entsprechend energisch starteten sie in die Partie und hatten viel Ballbesitz, doch die Gäste verteidigten mit eiserner Disziplin und schlugen in den entscheidenden Momenten zu. Bereits in der 6. Minute nutzte Střešovice einen Konter zur Führung, kurz vor der Pause erhöhten sie nach einem Freistoss auf 0:2.
Mit neuem Elan kamen die Jets aus der Kabine: Noomi Überschlag verkürzte auf 1:2 – Hoffnung keimte auf. Doch nur 30 Sekunden später stellte Tatran den Zweitore-Vorsprung wieder her. Als Sara Piispa nach einer sehenswerten Kombination zum 2:3 traf, war die Stighag erneut elektrisiert. Doch die Gäste blieben eiskalt und nutzten eine kurze Unachtsamkeit in der Jets-Defensive sofort zum 2:4.
Im Schlussdrittel kämpften die Zürcher Unterländerinnen weiter aufopferungsvoll. Chiara Bertini brachte ihr Team mit dem 3:5 nochmals ins Spiel, doch die abschlussstarken Tschechinnen beantworteten jede Annäherung umgehend im Powerplay zum 3:6 und in der hektischen Schlussphase mit zwei Empty-Nettern zum klaren Endstand.
Trotz der deutlichen Niederlage gaben die Jets nie auf. Vor allem die ausgezeichnete Noomi Überschlag setzte immer wieder Akzente. Dennoch wurde deutlich, dass dem Schweizer Meister in dieser Partie die zündende Idee auf dem Platz fehlte, um die kompakte und physisch robuste Defensive des tschechischen Teams zu knacken.
Die Enttäuschung nach dem Schlusspfiff war spürbar. „Wegen solchen Spielen spielen wir Unihockey“, sagte Überschlag. „Aber klar, der Druck ist grösser und die Enttäuschung am Ende auch.“ Lange Zeit zum Grübeln bleibt den Jets nicht: Bereits am nächsten Tag wartet mit Emmental Zollbrück ein Spitzenspiel in der Meisterschaft. Für die Zürcherinnen ist es damit auch ein Charaktertest: Wie schnell gelingt es, die Enttäuschung hinter sich zu lassen und in der Liga wieder mit frischem Kopf aufzutreten? Krone richten und weiter geht’s.